Wie gut helfen Laktase-Tabletten?


Unterstützung bei Laktose-Intoleranz
Wie gut helfen Laktase-Tabletten?
Westend61/imago-images.de

Der vollständige Verzicht auf Milchprodukte ist für Laktose-Intolerante oft gar nicht so einfach. Gerade bei Einladungen oder im Restaurant ist die milchfreie Diät schwer durchzuhalten. Laktase-Tabletten versprechen, dass Symptome wie Bauchschmerzen und Durchfall trotz kleiner Fehltritte ausbleiben.

Bauchschmerzen durch Milchzucker

Laktoseintoleranz ist häufiger, als man vielleicht vermuten würde. Immerhin 15 Prozent der Deutschen leiden unter einem Mangel an dem Enzym Laktase. Dieses Enzym kommt normalerweise im Dünndarm vor und spaltet den in Milchprodukten enthaltenen Milchzucker Laktose auf. Nur so kann er vom Darm ins Blut aufgenommen werden. Fehlt das Enzym, wandert die Laktose weiter in den Dickdarm und verursacht dort u. a. Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall. Die beste Therapie gegen die Beschwerden ist der Verzicht auf Milchprodukte. Weil der im Alltag oft schwer durchzuhalten ist, haben sich Hersteller eine Alternative ausgedacht: Laktase-Tabletten. Dahinter steckt die Idee, das fehlende Enzym Laktase in Tabletten oder Kapselform zuzuführen – und so den Mangel auszugleichen.

Laktase-Präparate im Test

Einen Laktase-Mangel durch die Zufuhr des Enzyms zu beheben – das klingt erst einmal logisch. Doch wirkt die zugesetzte Laktase tatsächlich genauso gut wie das körpereigene Enzym? Dieser Frage wurde in 7 Studien nachgegangen. Dabei tranken laktoseintolerante Proband*innen zwischen 18 und 100 Gramm aufgelösten Milchzucker und nahmen gleichzeitig Laktase-Präparate oder ein Placebo ohne Laktase ein. Das Ergebnis: In 5 Studien berichteten die Teilnehmer*innen, ihre Beschwerden hätten sich durch die Präparate etwas verringert. In 2 Studien ließ sich kein Unterschied zwischen dem Placebo und den Laktase-Präparat feststellen.

Studien mit Mängeln

Die Aussagekraft der Studien ist vorsichtig zu bewerten. Mit einer Gesamtzahl von 178 Teilnehmer*innen waren die einzelnen Studiengruppen eher klein. Außerdem wurde nicht in jeder Studie konsequent auf eine Verblindung geachtet. Das heißt, dass einige Teilnehmer*innen wussten, ob sie ein Präparat mit oder ohne Laktase schluckten – auch das macht die Ergebnisse unzuverlässiger.

Laktase-Tabletten einfach ausprobieren

Doch was heißt das nun für Laktose-Intolerante? Wahrscheinlich helfen die Laktase-Tabletten zumindest dabei, die Symptome etwas zu mildern. Da in keiner Studie Nebenwirkungen beobachtet wurden, schadet es außerdem nicht, die Tabletten oder Kapseln einfach auszuprobieren. Übrigens: Bis zu 12 Gramm Laktose vertragen die meisten Betroffenen problemlos (zum Vergleich: ein Glas Milch enthält etwa 15 Gramm Laktose). Ab 50 Gramm wiederum helfen auch die Tabletten nichts mehr.

Quelle: medizin-transparent.de


News

Nebenwirkung Fahruntüchtigkeit
Nebenwirkung Fahruntüchtigkeit

Auch „harmlose“ Arzneien betroffen

Viele Arzneimittel beeinträchtigen die Verkehrstüchtigkeit, selbst vermeintlich harmlose Augentropfen oder Hustensäfte. Wie Arzneimittel-Anwender sicher ans Ziel kommen.   mehr

Haarseife & Co: Eine echte Alternative?
Haarseife & Co: Eine echte Alternative?

Haarpflege ohne Verpackung

Plastiksparen liegt im Trend – ist aber oft gar nicht so einfach. Zumindest bei der Haarpflege gibt es jetzt praktische Alternativen ohne Plastikverpackung: Haarseifen und feste Shampoos. Was steckt dahinter?   mehr

Weniger rauchen allein schützt nicht
Weniger rauchen allein schützt nicht

Herzinfarkt und Schlaganfall

Rauchen schadet den Gefäßen und begünstigt Herzinfarkte und Schlaganfälle. Leider lässt sich dieses Risiko nicht durch bloßes „weniger Rauchen“ senken, wie eine aktuelle Studie zeigt. Für die Gefäße heißt es: Nur der komplette Rauchstopp nützt etwas.   mehr

Noch viele essbare Pilze verstrahlt
Noch viele essbare Pilze verstrahlt

Vorsicht beim Sammeln

Jetzt im Herbst machen sich wieder die fleißigen Pilzsammler*innen auf den Weg in den Wald. Doch Vorsicht, manchen Leckerbissen sollte man lieber stehen lassen. Denn einige Pilzarten weisen hohe radioaktive Cäsiumwerte auf, warnt das Bundesamt für Strahlenschutz.   mehr

Neurodermitis in der kalten Jahreszeit
Neurodermitis in der kalten Jahreszeit

Hochsaison für Kortison?

Personen mit Neurodermitis sehen dem Winter mit gemischten Gefühlen entgegen. Wenn die Temperaturen sinken, verstärken sich ihre Beschwerden. Glücklicherweise helfen statt Kortison oft schon einfache Cremes gut durch die kalte Jahreszeit.   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Hirsch-Apotheke
Inhaberin Birgitta Meinhold
Telefon
Fax 02594/94 84 75
E-Mail